
„Lieblicher Frülings-Anfang oder Musikalischer Seyten-Klang“
Die Solisten des Dresdner Barockorchesters spielen ein Konzert zu Ehren des zu unrecht unbekannten, aber um so beeindruckenderen Augsburger Komponisten
Jacob Scheiffelhut (1647 - 1709).
Erklingen werden Suiten aus der Sammlung "Lieblicher Frülings-Anfang oder Musicalischer Seyten-Klang“.
Dies ist eine Sammlung von acht vierstimmigen Suiten mit jeweils sieben Sätzen in gleicher Folge (Praeludium – Allemande – Courante – Ballo – Sarabande – Aria - Gigue) in acht verschiedenen Tonarten für Streicher und Basso continuo.
Konzerte der kleinen Tournee:
Evangelische Kirche Panitzsch 15.09.2023
Bergkirche Oybin 16.09.2023
Katholischen Kirche Mariä Himmelfahrt Schirgiswalde 17.09.2023
Solisten des Dresdner Barockorchesters
Margret Baumgartl - Violine
Wolfgang von Kessinger - Violine
Lothar Haass - Viola und Leitung
Alma Stolte - Violoncello
Sebastian Knebel - Cembalo
Aktuelle Konzerte
- 4. November 2023 18.00 Uhr
Aachener DomFürchte dich nicht
"Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu dir" (BWV 131) komponierte Johann Sebastian Bach in seiner Mühlhausener Zeit. Wohl als Trauergesang auf den großen Stadtbrand zu verstehen, ist der genaue Zusammenhang der Uraufführung bis heute ungeklärt. Als wahrscheinlich gilt ein Bußgottesdienst im Gedenken an die Opfer des Flammeninfernos. Die kleine, beinahe kammermusikalisch anmutende, Besetzung vertont die Zeilen des 130. Psalms. Wie es in seinen Kantaten üblich ist, reflektieren die Arien mit Strophen aus Ringwaldts "Herr Jesu Christ, du höchstes Gut". Auffällig ist die – von Bach gewünschte – Besetzung mit nur einer Violine, dafür zwei Violen: Der ungewöhnlich dunkle Klang betont den Text umso mehr.
Gregorio Allegris "Miserere" ist die wohl berühmteste A-cappella-Vertonung des 51. Psalms. Allegri schrieb es wohl in den 1630er-Jahren als päpstlicher Kapellsänger. Mythen und Legenden umranken das Werk: Der 14-jährige Mozart soll das Stück bei einem Romaufenthalt gehört und, trotz Androhung der Exkommunizierung, zu späterem Zeitpunkt aus dem Gedächtnis rekonstruiert haben. Das Werk an sich ist eher einfach aufgebaut: das Miserere besteht aus einem recht schlichten falsi bordoni Satz für neun Stimmen, die sich auf zwei Chöre verteilen. Berühmt und berüchtigt ist die Stelle, die (wohl durch einen Übertragungsfehler) das dreigestrichene c erreicht.
Die Namensgeberin des Konzerts, die Motette "Fürchte dich nicht" (BWV 228), wurde für eine Beerdigung geschrieben. Die Kompositionszeit und -Ort sind bis heute umstritten: bislang auf 1726 auf Bachs Leipziger Zeit datiert, weist die Stilistik des Werks wohl auf eine frühere Schaffung in Weimar hin. Nr. 1 rezitiert Jesaias ersten Vers; gefolgt vom zweiten Vers in Nr. 2, in dem eine meisterhafte Fuge beginnt. Interessant ist die Ähnlichkeit (sowohl thematisch, als auch musikalisch) zwischen dem chromatischen Grundmotiv, das an die Schlussarie aus Bachs Kantate "Widerstehe doch der Sünde" (BWV 54) erinnert. Beinahe grandios mutet die Steigerung an, die sich von "Ich habe dich bei deinem Namen gerufen" bis zur finalen Aussage "Ich bin dein, weil du dein Leben gegeben" zieht.
Kammerchor Dresden
Detailansicht
Dresdner Barockorchester
Leitung: Hans Christoph Rademann - 6. November 2023 18.00 Uhr
Annenkirche DresdenFürchte dich nicht
"Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu dir" (BWV 131) komponierte Johann Sebastian Bach in seiner Mühlhausener Zeit. Wohl als Trauergesang auf den großen Stadtbrand zu verstehen, ist der genaue Zusammenhang der Uraufführung bis heute ungeklärt. Als wahrscheinlich gilt ein Bußgottesdienst im Gedenken an die Opfer des Flammeninfernos. Die kleine, beinahe kammermusikalisch anmutende, Besetzung vertont die Zeilen des 130. Psalms. Wie es in seinen Kantaten üblich ist, reflektieren die Arien mit Strophen aus Ringwaldts "Herr Jesu Christ, du höchstes Gut". Auffällig ist die – von Bach gewünschte – Besetzung mit nur einer Violine, dafür zwei Violen: Der ungewöhnlich dunkle Klang betont den Text umso mehr.
Gregorio Allegris "Miserere" ist die wohl berühmteste A-cappella-Vertonung des 51. Psalms. Allegri schrieb es wohl in den 1630er-Jahren als päpstlicher Kapellsänger. Mythen und Legenden umranken das Werk: Der 14-jährige Mozart soll das Stück bei einem Romaufenthalt gehört und, trotz Androhung der Exkommunizierung, zu späterem Zeitpunkt aus dem Gedächtnis rekonstruiert haben. Das Werk an sich ist eher einfach aufgebaut: das Miserere besteht aus einem recht schlichten falsi bordoni Satz für neun Stimmen, die sich auf zwei Chöre verteilen. Berühmt und berüchtigt ist die Stelle, die (wohl durch einen Übertragungsfehler) das dreigestrichene c erreicht.
Die Namensgeberin des Konzert, die Motette "Fürchte dich nicht" (BWV 228), wurde für eine Beerdigung geschrieben. Die Kompositionszeit und -Ort sind bis heute umstritten: bislang auf 1726 auf Bachs Leipziger Zeit datiert, weist die Stilistik des Werks wohl auf eine frühere Schaffung in Weimar hin. Nr. 1 rezitiert Jesaias ersten Vers; gefolgt vom zweiten Vers in Nr. 2, in dem eine meisterhafte Fuge beginnt. Interessant ist die Ähnlichkeit (sowohl thematisch, als auch musikalisch) zwischen dem chromatischen Grundmotiv, das an die Schlussarie aus Bachs Kantate "Widerstehe doch der Sünde" (BWV 54) erinnert. Beinahe grandios mutet die Steigerung an, die sich von "Ich habe dich bei deinem Namen gerufen" bis zur finalen Aussage "Ich bin dein, weil du dein Leben gegeben" zieht.
Kammerchor Dresden
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Dresdner Barockorchester
Leitung: Hans Christoph Rademann